Da wir beim
letzten Mal bei dem Thema nicht so weit gekommen sind, haben wir uns
darauf verständigt das Thema noch einmal aufzugreifen. Trotzdem ist
natürlich jede*r eingeladen dabei zu sein, der bzw. die beim letzten Mal
nicht dabei war:
Jeder kennt sie, diese kleine, leise aber
eindringliche Stimme. Sie spricht beständig und vehement zu uns, wenn
wir sie versuchen zu ignorieren. Folgt man ihr, verstummt das Thema,
welches sie so beharrlich setzt. Dennoch begleitet sie uns fortwährend.
Immer ist sie da: Bei jeder Entscheidung, vor die wir gestellt werden.
Sie spricht mit uns nach dem Aufwachen, begleitet uns den Tag über.
Meistens unbemerkt und nur in der Reflexion zu fassen. Auch in unseren
Träumen meldet sie sich zu Wort. Sie ist Mahnerin und Orientierungshilfe
in einem. An anderen Tagen wird die Stimme zu einer Last. Manchmal
hindert sie uns am Einschlafen. Wenn wir in der Retrospektive uns
schuldig gemacht haben bzw. uns schuldig gemacht zu haben glauben, ruft
sie einen zur Achtsamkeit auf. Sie treibt uns an, Wiedergutmachung zu
leisten. Sie möchte erleichtert werden. Sie befreit sich im Sprechen, im
Handeln und hilft uns, uns selbst zu verstehen, wenn wir ihr Beachtung
schenken. Das Gewissen ist ein phänomenologisch interessantes Phänomen
und wird uns in unserem gemeinsamen Nachdenken über sie ebenfalls
begleiten, wenn wir gemeinsam versuchen, uns ihrem Wesen nach klar zu
werden. Ich freue mich auf das wie immer gute und produktive Gespräch.
Auch
wenn das philosophische Gespräch grundsätzlich von besonderer Offenheit
geprägt ist, ist es nicht beliebig. Es ist daher trotz der besonderen
Art des Gesprächs keine Haltungen erwünscht, die Diskriminierung,
Rassismus, Schwurbelei oder anderer Formen von nicht ethisch
vertretbaren Wortbeiträgen beinhaltet.